Die Abguss-Sammlung Antiker Plastik der Freien Universität Berlin zeigte vom 22. Februar bis zum 16. Juni 2024 die Welten der surrealen Haarlandschaften der für ihren Neuen Magischen Realismus bekannten Künstlerin Simone Haack im symbol- und phantasiereichen Dialog mit antiker griechischer und römischer Skulptur. Die metaphorische Darstellung ihrer Gemälde trifft hier auf die sich aufdrängenden Symbole gesellschaftlicher Konventionen der Antike. Und dies gleich nebenan von Berlins symbolträchtiger Museumssammlung des Surrealismus, der Sammlung Scharf-Gerstenberg, gegenüber dem Schoss Charlottenburg. Die Meisterschülerin von Karin Kneffel und Katharina Grosse an der Hochschule für Künste in Bremen verwandelt dabei visuelle Bilder in dialogisch kraftvolle Symbole der Transformation und alternativer Realitäten, in denen das Haar am Ausstellungsort ein Eigenleben entwickelt.
ENTWIRREN DER STRÄHNEN nennt sie ihre Einzelausstellung, mit der sie in Verbindung ihrer zuletzt im Städtischen Museum Engen gezeigten Überblicksausstellung „Hair“ ihre Beschäftigung mit dem gleichnamigen Thema fortsetzt und zu der sie jüngst eine 130-seitige Publikation vorgelegt hat. Das Haar ist der wildeste Teil am menschlichen Körper, jede Nacht nimmt es seine eigene Form an, jeden Morgen kostet es Zeit, ihm die gewünschte Form wieder aufzulegen. Die kunstvollen Haarfrisuren in den Bildern der Antike zeugen auch von dem Aufwand, sich gegen die Wildheit des Haares zu stellen, ihm gegen seiner Natur Form zu geben. Das reicht bis hin zur Überstilisierung des Haares zum Zweck der Entfremdung der eigenen Person.
Wann | 23. Februar – 16. Juni 2024 |
Wo | Abguss-Sammlung Antiker Plastik, Berlin-Charlottenburg |
Kategorie | Ausstellung |