1) Sonderausstellung: Balade
„Balade“ ist ein Ausstellungsparcours, der von den Kuratorinnen Liberty Adrien und Carina Bukuts als Spaziergang durch die Nachbarschaft Charlottenburgs konzipiert ist. Inspiriert von den Praktiken der Promenadologie nach Lucius Burckhardt, strebt die Ausstellung an,die Bedingungen der Wahrnehmung einer Nachbarschaft bewusst zu machen und die Gestaltung des Raums und seine Geschichte zu reflektieren. Dies meint nicht nur den Stadtraum in seiner Gesamtheit als öffentliche Fläche, sondern auch die vielen unterschiedlichen Akteure, die eine Nachbarschaft definieren wie z.B. dort ansässige kulturelle Institutionen, öffentliche Einrichtungen und Geschäfte. Eingeladen sind internationale Künstler/innen, die in Berlin ihren Lebens- und Arbeitsmittelpunkt haben. In 9 Stationen, die sich über 4 km durch Charlottenburg erstrecken, geht „Balade“ der Geschichte und Gegenwart des Viertels nach. An allen Ausstellungsorten stellen in Berlin lebende Künstler/innen Werke aus, die entweder eigens für sie produziert oder auf siegeschnitten worden sind. Plastik gezeigt wird, ist ein experimenteller audiovisueller Reisebericht. Ausgangspunkt für das Werk ist Super-8-mm-Videomaterial, das 2014 in und um die kalifornische Wüste gedreht und während der Entwicklung größtenteils beschädigt wurde. Unter Verwendung des geretteten Filmmaterials, zusammen mit Aufnahmen, die auf verschiedenen Reisen entstanden sind, oszilliert Epaminondas Arbeit zwischen Realität und Fantasie, Natur und Kultur, Licht und Dunkelheit. In der griechischen Mythologie ist Chimera ein weibliches, feuerspeiendes Hybridwesen, mit dem Kopf eines Löwen, dem Körper einer Ziege und einer Schlange als Schwanz.
Der elektronische Ambient-Score des Films wurde von der Sound- und Performance-Künstlerin Kelly Jayne Jones komponiert. Haris Epaminonda (*1980, Zypern) verwendet vorhandene Materialien wie Fotografien aus Büchern und gefundene Objekte, Skulpturen, Texte und Collagen,
die sie mit selbst entworfenen Strukturen und Trägern montiert und kombiniert. Ihre Installationen beschwören visuelle Verwirrungen herauf, die eine Vielzahl von Bedeutungen suggerieren. Epaminondas Bildsprache tendiert oft zur Abstraktion und evoziert geheimnisvolle Atmosphären, die sich einer genauen Klassifizierung entziehen. Sie wurde auf der 58. Venedig Biennale (2019) mit dem Silbernen Löwen ausgezeichnet.
Wann | 10. Juli 2021 – 22. August 2021 |
Wo | Abguss-Sammlung Antiker Plastik Berlin, 14059 Berlin |
Kategorie | Sonderausstellungen |