„Als ich im Sommer 2009 in Begleitung einiger meiner Assemblagen, die sich anlässlich einer Ausstellung in Spandau zwei Jahre zuvor in post-antike Grylloi verwandelt hatten, in die Abguss-Sammlung komme, um sie inmitten der Figurenfülle dort zu fotographieren, streben drei von ihnen geradewegs auf den Abguss des barberinischen Fauns zu. Sie gruppieren sich um ihn und überzeugen mich sofort: Meine Gryllen und der Faun gehören zusammen. Der Gips bringt ihre Farbe hervor, ihre stückhafte Zusammengesetztheit seine Großartigkeit als Kunstwerk. Erst später, beim Zeichnen des physiognomischen Ausdrucks des Satyrs ohne ihre Begleitung, wird es mir klar. Er hat sie geträumt. Meine Gryllen sind wie er – gleichgültig die dazwischen liegenden 2300 Jahre, gleichgültig der Stoff aus dem sie sind Wesen aus derselben Gegenwelt. Und ich beschloss, dass einige meiner Malereien, die in den vergangenen Jahren entstanden waren, ebenso seine Traumbilder sind. Es lag also nahe, auch sie in seiner Nähe aufzustellen.“ B.N.
Wann | 27. März 2010 – 23. Mai 2010 |
Wo | Abguss-Sammlung Antiker Plastik Berlin, 14059 Berlin |
Kategorie | Sonderausstellungen |